Was ist systemische Familientherapie?


Die systemische Familientherapie geht davon aus, dass bestimmte Themen in einer Familie von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie hilft einerseits diese Themen ins Bewusstsein zu rücken und andererseits die damit verbundenen Verstrickungen zu lösen.
 
Hellinger hat aufgezeigt, dass diese "Ordnungen der Liebe", das heisst gewisse Gesetzmässigkeiten, erfüllt sein müssen, damit eine Beziehung gelingt.
 
- Jedes Kind ist in tiefer Liebe an seine Ursprungsfamilie gebunden, wie auch immer diese Familie für das Kind sorgen kann. Diese Bindung geht so tief, dass das Kind sogar bereit ist, sein Leben und sein Glück der Bindung zuliebe zu opfern.
 
- Geben und Nehmen müssen immer ausgeglichen sein. Das Glück in einer Beziehung hängt ab vom Umsatz von Nehmen und Geben. Je grösser der Umsatz des Gebens, desto tiefer das Glück.
 
Das Bedürfnis nach Ausgleich und ausgleichender Gerechtigkeit wirkt aber nicht nur im Positiven, sondern auch im Negativen. Wenn jemand einem andern Schaden zufügt, muss dieser Schaden wieder ausgeglichen werden. Erst wenn sie beide, der Schuldige und sein Opfer, gleichermassen böse waren, gleich viel gelitten und verloren haben, sind sie sich wieder ebenbürtig. Dann ist zwischen ihnen wieder Frieden und Versöhnung möglich.
 
- In allen länger dauernden Beziehungen entwickeln sich gemeinsame Normen, Riten, Überzeugungen und Tabus, die dann für alle verbindlich werden. Das ist die eher vordergründige und vereinbarte Ordnung. Dahinter wirken Ordnungen, die vorgegeben sind und die sich der Vereinbarkeit entziehen.
 
- Das Gewissen wirkt wie ein innerer Sinn, der automatisch reagiert, wenn wir Dinge tun, die einer Beziehung schaden oder sie gefährden. Es gibt in uns etwas wie ein Organ für systemisches Verhalten, ähnlich wie das innere Organ für den Gleichgewichtssinn. Indem wir die Familien aufstellen, kommen diese inneren, zum Teil schmerzhaften Ordnungen ans Licht und können geklärt werden.
 
Indem wir gute Ordnungen herbeiführen, können Beziehungen gelingen.
 
Die Aufstellungsarbeit hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. In der ganzen Welt sind Arbeitsgruppen entstanden, die auf den verschiedensten Gebieten weiterforschen.
Es wird unter anderem mit Organisationen und politischen Aufstellungen, mit kranken Tieren, mit homöopathischen Mitteln und schamanistischen Aufstellungen experimentiert. Je nach Hintergrund der Therapeuten wurden neue Schwerpunkte entwickelt.
Bei mir hat sich vor allem die Arbeit mit den drei Ebenen als sehr wirkungsvoll erwiesen.
Die Arbeit mit der persönlichen Ebene (dem inneren Kind), der Familienebene und der karmischen Ebene ist ein ganzheitlicher Heilungsprozess, der tief greifende Veränderungen bewirkt. Ich bin dankbar für dieses machtvolle Werkzeug, welches uns Bert Hellinger zur Verfügung gestellt hat.
 
Praktisches Vorgehen
 
Ein Teilnehmer formuliert sein Anliegen.
Dann werden die entsprechenden Stellvertreter gesucht. Nach einer kurzen Einführung findet jeder Stellvertreter den Platz im Raum, der zum Thema, seiner Rolle und zu dieser Aufstellung stimmt.
Die Aufstellung zeigt, welche Bewegungen der Seele entstehen.
Der Therapeut und die Stellvertreter lassen wenn immer möglich die Impulse, die der Heilung dienen einfliessen, so das zum Schluss ein gutes Bild entsteht.
 
Dieses gute Bild nimmt der Teilnehmer mit nach Hause.
 
Mit Vorteil lässt er es immer wieder vor seinem inneren Auge wirken. Dadurch können im Alltag Veränderungen geschehen.
 
Es können die verschiedensten Anliegen aufgestellt werden: Beziehungen zu Eltern, Partnern und Kindern, Krankheiten, Kraft, Geld, Vertrauen, Arbeitsplatz - einfach alles, was Sie verändern möchten in Ihrem Leben.
 
Auch in Firmen und Organisationen hat sich die Aufstellungsarbeit bestens bewährt.
Überraschungen sind an der Tagesordnung!